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Larissa Kamer
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17. November 2020 | HFT Luzern

Wohin geht die Reise mit den Reisebüros? 5 Fragen an Baumeler-Chefin Sandra Räber

Wir haben die Geschäftsführerin von Baumeler Reisen und HFT-Dozentin Sandra Räber gefragt, welches bislang ihre wichtigsten Erkenntnisse des Jahres waren. In welche Richtung bewegt sich die Reisebüro-Branche?

1. Warum gibt es auch in Zukunft noch Reisebüros?

Die Menschen werden immer Reisen und werden entsprechend immer einen Partner brauchen, dem sie ihre schönsten Wochen des Jahres anvertrauen. Heute mehr denn je, denn während der Coronakrise haben die Reisebüros vielen Menschen geholfen und so viel Vertrauen und Mehrwert geschaffen.

 

2. Wie wird sich die Industrie weiterentwickeln?

Erst einmal heisst es die Krise überleben. Die Reisebüros gehören zu den meist betroffenen Unternehmen von Corona. Für nach der Krise sehe ich das Szenario Aufschwung. Es werden wieder mehr Leute ins Reisebüro gehen, weil sie dort Sicherheit erhalten. Wie sich die ganze Industrie entwickelt ist schwierig zu sagen. Ich glaube an ein grosses Nachholbedürfnis und freue mich auch sehr darauf. Gleichzeitig finde ich aber auch, dass wir aus den Fehlern von vor der Krise lernen sollten und das Reisen nicht als Grundrecht, sondern als Privileg ausüben.

Foto: BZLU / Roman Beer www.romanbeer.ch

3. In welchen Bereichen können Reisebüros bspw. von AirBnB lernen? 

Von Werten wie «mutig, innovativ und zukunftsorientiert sein» und entsprechend neue Wege finden sowie auch das Kundenbedürfnis stets im Fokus behalten. Der Zugang zu Informationen hat sich in den letzten 20 Jahren stark verändert und entsprechend muss das Reisebüro auch dem Kunden begegnen.

 

4. Welche Learnings kann der Tourismus allgemein aus der Krise der Reisebüros ziehen?

Gut funktionierende Partnerschaften zeigen sich in der Krise als enorm wertvoll. Ein nachhaltiger Umgang innerhalb der Dienstleistungskette gilt für alle Anbieter im Tourismus und helfen eine solche Krise gemeinsam zu überstehen. Den Reisebüros wurden teilweise hohe Hürden aufgebürdet, in dem Leistungsträger Gelder nicht zurückbezahlten und sie entsprechend aus ihrer eigenen Tasche die Forderungen an die Kunden zahlen mussten. Das sind keine nachhaltigen Partnerschaften und es wäre schön, wenn die Erkenntnis, dass wir gegenseitig von einander profitieren wieder mehr gelebt wird.

 

5. Welche Skills werden von Touristikerinnen und Touristikern der Zukunft gefragt sein?

Ein Touristiker braucht in erster Linie Herzblut für das was er in dieser Branche tut. Hinzu kommen Agilität, Flexibilität und Belastbarkeit. Die Branche wird immer dynamisch sein. Ein Touristiker liebt den Umgang mit anderen Menschen und Kulturen und hat die Fähigkeit komplexe Probleme mit Methodenkompetenz sowie vernetztem Denken zu lösen. Kurz gesagt, er braucht vielseitige Skills und Leidenschaft.

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