5. Welche Skills werden von Touristikerinnen und Touristikern der Zukunft gefragt sein?
Vernetztes Denken, Flexibilität, Kreativität, Teamfähigkeit, Ausdauer, Social Skills, die Fähigkeit zielgerichteter Recherche und guter Kommunikation, Umgang mit neuen, namentlich digitalen Technologien, Interesse, sich stets weiter zu entwickeln und zu verbessern. Wobei das alles Fähigkeiten und Eigenschaften sind, welches sich nicht nur auf Touristikerinnen und Touristiker beschränken, sondern in der gesamten Wirtschaft zunehmend gefragt und vonnöten sind. Deshalb haben wir ja auch unseren Studierenden der HFW Höheren Fachschule Wirtschaft ermöglicht, Teile des StudyTrip@Sea ashore Seminars zu besuchen.
6. Last but not least: Kreuzfahrten stehen in Sachen Umwelt seit geraumer Zeit in der Kritik. Zu Recht?
Zum einen ja. In den letzten Jahren hat sich aber viel getan. Noch nicht genug, doch die Branche bewegt sich. Obwohl noch viel Verbesserungsbedarf besteht und es noch ein langer Weg ist, bis wir das erste emissionsfreie Kreuzfahrtschiff sehen werden, ist es gerade die vielgescholtene Cruise Industrie, welche aufgrund ihrer bislang hohen Profitabilität und mittels innovativer Technologie, von denen so manche der viel zahlreicher vorhandenen Hotelghettos an Land nur träumen können, einen entscheidenden und notwendigen Beitrag leistet, die Handelsschifffahrt generell umweltfreundlicher zu machen. Im Zuge der Coronakrise gestehen das mittlerweile auch etliche der bislang kreuzfahrtkritischen Umweltschutzverbände ein, die nun auf einmal die Befürchtung äussern, dass der Branche aufgrund der momentan immensen finanziellen Probleme das Geld fehlen könnte, um hier auch weiterhin in nötige Zukunftstechnologien zu investieren. Wer also Kreuzfahrten abschaffen will, entzieht womöglich der gesamten Schifffahrt wertvolle Entwicklungsgrundlagen Richtung mehr Nachhaltigkeit. Wenn wir uns vergegenwärtigen, dass 90 Prozent des Welthandels nach wie vor per Schiff erfolgen, sicher kein zu vernachlässigender Umstand. Es gibt also auch hier keine einfachen Antworten auf komplexe Fragen. Und genau das bzw. das Entwickeln und Einnehmen verschiedener Perspektiven ist es unter anderem, worauf wir unsere Studierenden unter dem Motto «Bildung der nächsten Generation» in einer zunehmend komplexer werdenden Welt aus unabhängig-neutraler Sicht vorbereiten wollen und müssen.
Bilder:
BZLU / Sara Furrer www.sarafurrer.ch
Tallink Silja
Thomas P. Illes