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Larissa Kamer
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16. Juni 2021

«Ready for take-off» – Die Branche ist parat

Wie geht es der Tourismusbranche? Der 15. Juni war ein guter Tag: Die Swiss sprach weniger Kündigungen aus als befürchtet, TUI machte mit guten Prognosen Mut und vier Profis berichteten für HFT-Studierende von Licht am Ende eines langen Tunnels.

„Der Tourismus lebt.“ So lautet wohl der gemeinsame Nenner aller Aussagen, die am 15. Juni gemacht wurden. Durch den zweistündigen Anlass führte Andy Wolf, der sich von den Widrigkeiten der Technik und gelegentlichem Starkwind nicht aus der Ruhe bringen liess.

 

Tobias Thut ist Leiter Marketing & Verkauf sowie GL-Mitglied bei Pilatus Luzern. „Wir sind bereit zum Durchstarten“, sagte er,  fügte aber an, man stelle sich „auf eine herausfordernde Saison“ ein. Konkret rechnet er mit der Hälfte des normalen Umsatzes. Europa, ist Thut überzeugt, werde bald wieder anziehen, dann die USA und zuletzt der asiatische Raum. Die Arbeit sei kurzfristiger geworden, noch weniger planbar. „Man muss mega flexibel sein.“

 

Ein Träumer ist Dominic Eckert meistens: Der Managing Director und Inhaber der Dreamtime Travel AG mit Hauptsitz in Baden sagte: „Die Welt ist wunderbar – jedenfalls normalerweise.“ Im Moment sei es für ihn als Reiseveranstalter recht schwierig, aber: „Die Leute kommen wieder ins Reisefieber, das merkt man.“ Eckert leitet Dreamtime Travel seit 24 Jahren und sagt: „Das war die schwerste Krise bisher.“ Er habe auf die Stärken vertraut – und auf die Erfahrung: „Wir haben 23 Jahre lang richtig gut gearbeitet. Das Geschäftsmodell funktioniert. Es ist richtig gut gelaufen. Jede Pandemie kommt einmal zu einem Ende.

 

Auch wenn Eckert das nicht in aller Deutlichkeit sagt: Die Folgen der Pandemie können für ein Geschäft, das mit Profis agiert und auf persönlichen Kontakt baut, langfristig durchaus positive Folgen haben. Was Eckert hingegen deutlich formuliert: „Der Laie kann das Reisen fast nicht mehr managen, es braucht Fachleute. Das spürt man. Die Leute haben eher Schiss, online zu buchen. Das spüren wir stark.“ Dreamtime hat während der Krise keine Mitarbeiter entlassen. „Darüber bin ich extrem froh, weil wir jetzt die erfahrensten Leute brauchen.“

 

Miriam Böger ist die Direktorin des Art Deco Hotels Montana in Luzern. „Wir haben uns“, sagt sie, „auf Schweizer Kundschaft konzentriert. Doch auch dort ist nicht alles beim Alten geblieben. So hinterfrage sie im Moment das Seminargeschäft – „Es ist die Frage, ob das zurückkommt.“ Es habe schon Tage gegeben, die ihre Nerven strapaziert hätten. Die Zeit vor dem ersten Lockdown sei mühsam gewesen: „Es kamen immer neue Infos, es war alles kurzfristig. Das hat viel Energie gebraucht.“ Sie habe viel mehr mit den Mitarbeitenden kommuniziert als sonst: Es gab regelmässige Zoom-Aperos und Telefonkonferenzen.

Andy Wolf und Tobias Thut
Andy Wolf und Tobias Thut

Auch wenn das Montana ein Stadthotel ist: „Der letzte Sommer war gar nicht so schlecht, nicht vergleichbar mit dem davor, aber weniger schlimm als erwartet.“ Es kamen plötzlich viele Gäste aus der Westschweiz: „Wir mussten Französisch reden statt Deutsch und Englisch.“ Ein grosser Hoffnungsträger ist für Miriam Böger die Tatsache, dass die ersten amerikanische Gäste gebucht haben. 30% seien normalerweise Amerikaner – „Wir haben mit Null budgetiert. Jetzt kommen Ende Juli die ersten – ich kann es noch nicht glauben.“ Dem aktuellen Trend zu Sonderangeboten ohne Ende widersetzt sich Böger erfolgreich: „Wir machen keine Dumping-Preise.“

 

Andreas Meier ist seit 7 Jahren Mediensprecher und Kommunikations-Chef bei Edelweiss. Er zeigte den HFT-Sudierenden zuerst ein tristes Bild, symbolisch für die ganze Krise der letzten Monate: Auf dem Flughafen Dübendorf stand eine ganze Reihe Edelweiss-Flieger. Was sich kaum jemand überlegt: Stehen Flugzeuge am Boden, ist es nicht etwa so, dass sie einfach keinen Gewinn machen: Sie kosten einen immensen Haufen Geld. So müssen zum Beispiel die Triebwerke abgeklebt werden, weil sich sonst Vögel einnisten. Auch müssen die Flugzeuge regelmässig bewegt werden – nicht etwa, weil die grossen Vögel rosten würden, sondern weil die winzigen Räder unter den 40 Tonnen Leergewicht eines Airbus mit der Zeit oval würden. „Es gab Hunderte kleiner Arbeiten, die man immer wieder machen musste.“ Dafür hielt sich die Edelweiss mit der Kommunikation eher zurück: „Wir haben nicht spekuliert, wir sind aufs Maul gesessen. Damit sind wir gut gefahren.“

 

Dass die Fluggäste krisenbedingt gratis umbuchen konnten, habe, so Meier, „sehr viel manuelle Arbeit im Kundendienst generiert. Wir waren dort zeitweise völlig überlastet, kamen nicht mehr nach mit Zurückzahlen.“  Doch nicht nur in Sachen Manpower kamen viele Airlines an ihre Grenzen: „Das Geld wurde richtiggehend verbrannt“, sagt Andreas Meier. Die Lufthansa Group, zu der auch die Edelweiss gehört, habe pro Stunde eine Million Euro verloren.

 

Doch jetzt zieht das Flugbusiness wieder an. Allerdings nicht in jedem Kundensegment gleich rasch: „Das Ferien-Geschäft wird schneller wieder anziehen als die Business-Fliegerei“, vermutet Meier.

 

Auch wenn man Meetings inzwischen problemlos über Zoom abhalten kann: Den Sand zwischen den Zehen kann die digitale Welt nie und nimmer ersetzen.  

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